English version below
Natürlich ist der August der beste Monat im Jahr. Ich hab im August Geburtstag, das sind schon mal 46 Gründe ihn zu mögen. Hinzu kommt, dass im August die Sonne sichtlich eher in der Ferne verschwindet und ich abends früher aufatmen kann. Und am Ende des Monats habe ich die Sommerferien überstanden.
Heuer fühlen sich die Ferien verrückt an, was natürlich auch an dem verrückten Urlaub liegt. Ein anderes Wort als verrückt will mir dafür tatsächlich nicht einfallen. New York war einfach nur crazy. Aber ich habe es sehr genossen und es geliebt mit meinem Eiskaffee durch Manhatten zu spazieren. In Boston hätte ich noch drei Wochen bleiben und herumwandern können. Naja und letztendlich ist Amerika zu groß für einen kleinen Urlaub.
Ich habe traurigerweise realisiert, dass ich vor 10 Jahren, als wir noch als ganze Familie mit zwei kleinen Kindern dort waren, nichts mitbekommen habe. Ich war völlig gaga im Mutterland, habe noch gestillt, war nur müde und kaputt. Es hat mir gezeigt, wie kaputt ich damals wirklich war und wie wenig man verstanden hat, wie es mir geht. Weil ich es selbst nicht verstanden habe. Für die anderen (und den Exmann) war ich nur der genervte träge Klotz am Bein, jedenfalls habe ich mich so gefühlt. Ich habe nichts organisiert, nichts mitgeplant, das lag alles an ihm. Ich hatte die Kinder und war vom Leben überfordert. Meine Erinnerungen an den Urlaub sind very blurry und es macht mich traurig, dass ich mich mit all dem damals sehr sehr allein gefühlt habe. Heuer war ich dann allein dort, habe mich aber überhaupt nicht einsam gefühlt. Im Gegenteil, ich war völlig in meiner Kraft und klar. Das war eine bittere Realisierung, weil das einfach niemand damals verstanden hat.
Und jetzt war es wunderschön, dass wir zu viert eine großartige Zeit hatten. Auch wenn ich dann krank war und nicht ganz auf der Höhe. Alle drei Kinder um mich herum zu haben, mit ihnen herumzublödeln und Faxen zu machen, den Tag zu planen, über Amerika zu wundern, das Leben zu genießen – das war unbezahlbar. Wie oft und ob überhaupt der Große nochmal mit uns mitfährt, ist fraglich, gerade deshalb habe ich die Zeit mit ihm und seinen Geschwistern extrem genossen.
Jetzt sind wir wieder daheim, sie sind alle mit ihren Freunden unterwegs und verstreut und ich weiß, warum ich diesen Urlaub mit ihnen gemacht habe…
Und weil ich im Homeoffice bin und überhaupt nicht brav, was das Schlafengehen angeht, hänge ich noch immer zeitverschoben hier rum, bin bis 2Uhr nachts wach, schlafe bis 10Uhr, habe am späten Nachmittag mein Tageshoch. Das muss ich jetzt langsam mal wieder verschieben und normalisieren. Ich habe auch wildeste Träume, die mir immer wieder die Richtung zeigen. Ich führe irre Dialoge im Traum, und wache dann auf und weiß, wie es weiter geht und wie ich zu wem stehe. Das ist sehr schräg. Und sehr aufschlussreich.
Und daneben genieße ich das Leben. Weil der Fokus ab sofort auf dem Schreiben liegt, wende ich mich derzeit von allen sozialen Medien ab und versuche jegliche freie Zeit mit meinen Figuren zu verbringen. Ich habe im Juli noch einen sehr guten Kurs angefangen, der jeden Freitag stattfindet und in dem ich die ganze Geschichte und die Figuren komplett entwickle und das, was ich bereits habe, überarbeite. Das bringt unglaublich viel Input und Einblick, denn genau mit der Entwicklung und Planung hatte ich immer meine Schwierigkeiten. Als Drauflosschreiberin bin ich damit immer gegen Wände gefahren, wenn es mehr werden sollte, als nur eine Kurzgeschichte. Und das soll es. Das Ding hat unglaublich Potential und ich liebe alle 3 Hauptfiguren sehr, auch wenn ich noch immer dabei bin, sie kennenzulernen. Sehr spannend ist das.
Also ja, sehr viel Energie in mir, sehr viel Zuversicht, sehr viel Freude. Und zu viel Kaffee auch.
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Of course August is the best month of the year. It’s my birthday in August so there are 46 reasons to love this month. The sun is going down earlier in the distance and I can breathe in the evening again. And at the end of the month the Holidays are over and I did it. 3 more weeks to go…
This year the holidays feel really crazy and weird. This might be due to the crazy Holiday we had. I cannot find another word than crazy for this. New York was crazy. I did enjoy walking around there with my iced coffee in my hand. No destination. Just walking. I could have stayed in Boston much longer, loved the city very much. But yeah, in the end America is too big for a Holiday. You never get to see enough.
And I had the sad realization that ten years ago, when we weere over there as a „whole“ familiy with just 2 small kids back then I was not right there and awake at all. I was totally in motherland, still breastfeeding which really takes a lot of your brain away. I was tired and broken. I just realized now how broken I was, how completely apart from myself I was. I felt like this heavy lump not able to organize or plan anything, just trotting along. And how little the others could see how I felt, how little I knew. My whole memory of this holiday is a blur. And it makes me sad to see how lonely I felt. This time I actually was alone but never felt lonely once. The opposite was true. I felt so free, so happy, so strong and clear. This was a bittersweet realization. But an important one for myself.
Even more so I enjoyed and loved the time I had with my three kiddos over there. Even though I was ill after our 5-hour-train delay in New York we had so much fun. We laughed so much, had such a great time all together, were silly together, wondered about this crazy country. We spent so much money but it was worth every cent of it. I don’t know if and how often the oldest will go on a Holiday with us again so I enjoyed the time with him and his siblings even more.
Now we are back and they are all running around with their friends, coming and going and I know why I did this Holiday with them. So worth it.
And since I am still in Homeoffice and not very smart regarding bedtimes and sleep I am still stuck in another timezone. I go to bed at 2am, I sleep until god knows when, I have my energy high in the afternoon… I need to work on that. And I am having the wildest dreams that show me the directions I need to follow. Very interesting. I have the craziest dialogues in my dreams with people and after that I know what to do, what not to do, where I stand with whom. This is weird and very interesting.
Other than that I am enjoying life very much. The focus now is on writing. I am distancing myself from social media and spend as much time as possible with my main characters of my story. During the holiday I started a class that is on every Friday and it helps me develop the plot and the characters even more, even deeper. That’s exactly what I need because this is what I have been struggling with the most when writing more than a short story. I love all three main characters I have very much even though I am still getting to know them… Very exciting.
So yeah, there is a lot of energy, a lot of confidence and a lot of fun. And waaaayyy too much coffee.