Was mich vom Glück abhält

Ich habe ja schon mal darüber geschrieben, dass ich morgens aufwache und alles einfach nur richtig besch… finde. Das Leben, die Welt, Arbeit, Schule, dass das Wasser zu lange braucht, bis es warm durchläuft, dass da ein Topf vom Abendessen rumsteht, dass ein Silberfisch durchs Bad rennt, dass die Vögel zu laut zwitschern und überhaupt.

Und auch wenn sich das im Laufe des Tages legt, habe ich oft das Gefühl, extrem unzufrieden zu sein. Mein Job scheint mir sinnlos, auch wenn er flexibel ist und manchmal lustig. Ich habe oft zu wenig Energie. Ich will bloggen und tue es doch nicht. Ich will mich mehr mit Freunden treffen und hänge doch oft allein daheim herum. Und dann habe ich begonnen mich intensiv damit zu befassen, was es eigentlich braucht, damit Mensch glücklicher ist. Dabei ist mir vor allem eines klar geworden: Was mich davon abhält, glücklich zu sein. Und das sind genau drei Dinge.

  • Ich rege mich auf und jammere über Dinge, die ich nicht ändern kann.
  • Ich verurteile andere Menschen zu schnell. Die hübschen kleinen Schubladen.
  • Ich bewerte, was andere tun, wie sie etwas tun etc.

All das ist mir schon länger aufgefallen, aber im Moment wieder verstärkt. Ich will das ja gar nicht mehr, aber es ist wie ein Automatismus. Es geht los im Kopf und manchmal komme ich erst drauf, wenn der innere Monolog schon vier Seiten lang ist. Ich bin auch immer wieder von Menschen umgeben, die das auch tun, was natürlich nicht hilft. Aber es hilft mir, das zu sehen.

Seitdem versuche ich nun, immer dann, wenn ich wieder in das Aufregen, das Jammern verfalle, etwas zu sehen, was positiv ist im Moment. Ich versuche auf die besagten „kleinen Dinge“ zu achten, die schön sind. Und das hilft mir sehr.

Heute habe ich meine kleine Mangopflanze bewundert, die sich da allmählich aus der Erde schält nach wochenlangem Warten. Ich freue mich über die Sonne, die mir heute den ganzen Tag ins Gesicht lacht, auch wenn ich davon jetzt einen Sonnenbrand habe. Ich freue mich über einen neuen Text für mein Romanprojekt, den ich noch einschicken muss. Und ich freue mich über das Wahlergebnis in Wien heute.

Eigentlich weiß man ja, dass Glücklichsein nicht im Außen zu finden ist. Aber man muss das auch einfach entscheiden sein zu wollen. Und entsprechend zu agieren. Mit Menschen reden. Kontakt aufnehmen. Menschen in Ruhe lassen, die das nicht wollen. Und immer wieder zu sehen, wie gut man es doch eigentlich hat.

Morgens um 5.55Uhr, wenn mein Wecker loströtet, oder auch um 4Uhr, wenn ich mal eben aufwache, weil warum auch nicht, da fällt mir das noch schwer. Da ist noch Blutdruck galore angesagt, da geht im Hirn noch die Post ab. Aber vielleicht, vielleicht wird das mal besser, wenn ich zumindest die restliche Zeit das mit dem kleinen Glück raus habe.

Gute Nacht.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Almi

    Schön, wieder ein Text von dir! 🙂

    1. buntraum

      jaaaaa, und wie schön, dass du immer wieder reinliest. ❤️

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