Ist es nicht völlig absurd? Der Advent gilt als die besinnliche Zeit des Jahres, aber in Wahrheit ist er eine Zeit übervoll mit Angeboten. Überreizung. Überforderung. Auch wenn viele ihre Adventkalender gespickt haben mit kostenlosen Impulsen, Verlosungen und Geschenken, so stecken zum einen dahinter meist eben doch verkäuferische Absichten. Zum anderen kann uns dieses Überangebot an wohlgemeinten Impulsen schnell überfordern.
Ich habe mir heuer selbst einen Adventkalender geschenkt, weil ich zugeben muss, dass ich ja Adventkalender seit meiner Kindheit (da hießen sie übrigens Adventskalender, aber das nur nebenbei) sehr sehr liebe. Ich verbinde damit die Überraschung und Vorfreude. Es ist ein Räucherkerzenadventkalender, damit kann ich jeden Tag unsere Räuchermännchen beduften. Aber eigentlich trete ich nun täglich ein Türchen an ein ungeduldiges Kind ab und lasse ein anderes die Kerze anzünden. Ich schaue zu und erfreue mich. Das reicht mir.
Was wäre, wenn du dieses Jahr einfach nur den Advent nutzt, um jeden Tag ein paar Minuten wirklich zur Ruhe zu kommen? Innehalten, eine kurze Meditation oder eine Tasse Tee ohne Social Media, ohne Handy überhaupt, ohne Ablenkung und stattdessen in voller Präsenz? Klingt irgendwie platt oder, empfiehlt ja jeder Guru da draußen sowieso. Aber gerade im Advent, wo uns alle etwas verkaufen oder scheinbar verschenken wollen, wäre diese Übung eine sehr wertvolle. Vielleicht magst du es sogar richtig „adventlerisch“ angehen: Am ersten Tag eine Minute, am zweiten zwei Minuten, am dritten… you know…
Eigentlich ist es egal wie lange, wenn du es nur schaffst, jeden Tag ein paar Minuten den Blick abzuwenden von den vielen Angeboten und den Moment zu genießen. Lächeln darüber, dass du es geschafft hast „Nein“ zu sagen.
Wie wäre das für dich? Einen schönen Advent wünsche ich Dir!