Gerade habe ich mich noch gefreut, dass mein Gedicht – eines der wenigen, die ich je geschrieben habe – für eine Anthologie angenommen wurde. Heute bekam ich den Brief mit der Info, wann das Buch erscheinen würde. Und was es kosten würde.
Kein einziges kostenfreies Autorenexemplar zu erhalten, fand ich schon recht seltsam und ärgerlich. Viel mehr sollte ich für ein Buch dank meines Autorenrabattes €89 zahlen. Für drei Stück „nur“ €148. Das Buch würde noch vor Weihnachten erscheinen und ich erwägte es kurz als Weihnachtsgeschenke für die lieben stolzen Eltern zu kaufen.
Und damit war ich wohl nicht die einzige. Doch zum Glück beschlossen wir, diese angeblich so bekannte und hoch gepriesene „Frankfurter Bibliothek“ zu googlen. Und wurden fündig. Pseudoverlag. Fischt Autoren, verlangt von ihnen Geld für den Druck, oder wie in dem Fall, für die Autorenexemplare des Buches und tut sonst nichts. Das Buch wird somit finanziert und gutes Geld erwirtschaftet. An wirklichem Verkauf ist niemand interessiert.
Mehr Infos zu all dem gibt es hier auf dieser Seite:
http://sueddeutschezeitung.blogspot.co.at/2013/08/suddeutsche-zeitung-vom-06.html?m=1
Ich bin natürlich enttäuscht. Gleichzeitig froh, dass ich kein Buch bestellt habe. Ein bisschen sehr traurig, dass mein Gedicht, das ich immer noch sehr mag, nun da drin steckt. In diesem Pseudobuch. Gequetscht zwischen tausende andere Gedichte, die niemals gelesen wurden, sondern so, wie eingegangen, gedruckt werden.
Für Euch gibt es das Gedicht hier zu lesen. Geschenkt.