Wenn alles schief läuft

Eigentlich läuft ja schon länger alles schief. Naja gut, es läuft so ziemlich bergab. Steil nach unten. Aber weil ich da von unten gegen halte und nicht will, dass es weiter runtergeht, geht es eben schief nach unten. Und dann mal wieder ein bisschen rauf. Und weil das aber nur langsam geht, geht es auch nur schief bergauf. Und so ist immer irgendwas schief. 

Klar gibt es diese Tage, an denen wieder mehr Farbe leuchtet. Wo alles etwas zuversichtlich scheint. Sich da hinten die Wolken verziehen und Sonne erahnen lassen. Doch dann kommt ein heftiges Gewitter und es wird dunkel.

Na gut, vielleicht klingt das jetzt etwas dramatischer, als es ist. Aber so grob zusammengefasst passt das schon. Und das ist ziemlich mühsam. Anstrengend. Zermürbend.

„Jetzt müssen erstmal die Kinder wieder gesund werden.“ Abwarten. Durchhalten.

„Jetzt erstmal diesen Eisenmangel in Griff kriegen. Dann kommt wieder Energie.“ Durchhalten.

„Noch bis zu den Sommerferien, dann ist eh erstmal große Pause.“ Abwarten.

Nur erstmal noch, und dann…. So hangelt sich mein Leben grad von Baustelle zu Baustelle. Und wenn eine abgeschlossen ist, kommt die nächste. Also anstatt die letzte Schulwoche mit letzter Energie durchzudrücken, liege ich krank im Bett. Also: Jetzt erstmal krank werden, dann auf in die Ferien.

Dann. Dann….

Dabei weiß ich gar nicht so genau, was dann sein soll. Was dann passieren oder nicht passieren soll. Was dann kommt. Denn im Moment fehlt es an allem. Und auch, wenn jeder sagt ich soll jetzt genau das auch erstmal zulassen. Dieses Nichts. Diese Leere. Es ist nicht leicht. Denn wenn man nicht mal mehr ein Dann… hat, was hat man dann noch?

Schief. Alles schief gerade. Also schnell auf Altbewährtes zurückgreifen. Das, was gut tut.

  • Lesen und in andere Welten versinken.
  • Emails an Freunde schreiben. Emails lesen.
  • Tee trinken.
  • Schlafen.
  • Tagträumen.
  • Meditieren.
  • Meinen Wohlfühlort gedanklich aufsuchen.

Irgendwie hoffen, dass morgen alles ein bisschen gerader aussieht. Und darauf vertrauen, dass sich ein Dann ergeben wird, wenn die Zeit dafür reif ist.

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