Tag 68 – Neujahr

Gedankenverloren stapfte sie durch den Wald. Die Hände tief in die Taschen gestopft, hoffend, dass sie nicht stolpern würde. Dann wäre die Nase schneller im Schnee, als die Hände aus der Tasche befreit. Ihr Blick war auf ihre Füße gerichtet, die Schritt um Schritt im Schnee versanken. Die Mütze tief…

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Tag 67 – Der Schmerz

"Ich musste einfach gehen damals." "Aber warum?" Konrad hob die Hände wie ein Priester in die Höh, so wie er es immer tat, wenn er etwas nicht verstand oder bekräftigen wollte. Heute war es irgendwie beides. Er verstand noch immer nicht, warum Marie damals so Hals über Kopf gegangen war…

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Tag 65 – Kleckerburgen und Hühnergötter

"Es ist so schön hier gemeinsam mit Dir zu sitzen." "Ja", antwortete er. "Das ist gerade wunderschön." Die Ostsee ist recht still heute. Den Sturm von gestern hat sie hinaus getragen und verschluckt. Die noch warme Oktobersonne wärmt ihre Füße. Die Zehen stecken im Sand. Nicht zu tief, denn nur…

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Tag 64 – Vorwärts rückwärts

Heute war es kalt beim Eislaufen. Eisig kalt. Der Wind ging ordentlich, die Wolken haben die Sonne versteckt und den Himmel bedeckt. Aber wer eislaufen will, der muss was aushalten. Denn im Sommer, wenns gemütlich warm ist, geht man ja nicht aufs Eis. Also habe ich wieder meine Runden gedreht…

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Tag 63 – Auf der Berggasse

Tagein tagaus ging er die Straße entlang. Bei Regen, bei Schnee, bei Hitze und bei Hagel. Im Wintermantel, im weißen Rippenshirt, mit tiefgezogener Mütze, mit Sonnenbrille. Stets blieb er andächtig vor den drapierten Körpern im Fenster eines Nachtlokals stehen und bewunderte die verschmutzten Rundungen, die sich ihm boten. Heimlich, wenn…

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