Es ist Donnerstag. Ein Donnerstag im November. Ich wache auf und will nicht. Ich bin müde. Ich will schlafen. Ich will im Warmen bleiben. Ich will keine Brote schmieren für die Kinder. Ich will nicht ins Büro fahren. Homeoffice is doch viel gemütlicher. Ich will nicht… Ich bin im Widerstand. Und ich fokussiere mich nur auf das, was ich nicht will. Zum Glück weiß ich, dass das nichts bringt und nichts ändert. Es ist der Moment, in dem ich die Wahl habe. DIE WAHL.
Also sage ich mir: Ich freue mich auf den Tag. Das wird ein guter Tag. Ich werde Spaß haben und Freude empfinden. Fake it till you make it. Klingt total platt, haben wir hundertmal gehört. Aber wie soll das funktionieren?
Ich war vermutlich eine von denen, die das immer skeptisch und voller Zweifel betrachtet haben. Wie soll ich mir einreden, dass ich glücklich bin, wenn ich es nicht bin? Ich mache mir doch nur etwas vor. Stimmt auch. Und genau darum geht’s. Denn unser Gehirn kann Gedanken nicht von echten Events unterscheiden. Unser Gehirn denkt: Oha, sie sagt das ist ein guter Tag, sie ist gut drauf, dann schicken wir ihr bessere Gefühle.
Den ganzen Morgen erzähle ich mir also: Ich bin gut drauf. Ich freue mich auf den Tag. Ich fahre ins Büro und werde dort konzentriert arbeiten können. Ich freue mich darauf. Ich schmiere die Brote für die Kinder. Ich mache Frühstück. Ich packe mein Zeug zusammen und bringe die Kids in Schule und Kindergarten. Und immer wieder, wenn ein negativer Gedanke daher kommt, sage ich bewusst: nö!
Kurz nach Acht sitze ich im Bus ins Büro. Ich höre Musik. Nein, nicht die dröge „Es ist Donnerstag und kalt draußen und ich mag heut nicht arbeiten“ Musik sondern die „Yeah let’s dance“ Musik. Und das ist der Moment in dem ich es merke. Ich spüre die Veränderung. Ich muss lächeln. Denn das ist der Moment, in dem ich merke, dass ich mir nicht mehr einrede, dass es mir gut geht. Ich fühle es. Ich fühle mich gut. Ich empfinde Freude im Grau der Welt. Ich tanze innerlich. Und als ich im Büro vor der Kaffeemaschine stehe, denke ich mir: „Yep, come on, den Tag holen wir uns!“
Und das habe ich dann getan.
Es funktioniert. Es funktioniert nur so. Es wird sich nichts einfach so ändern. Wir müssen aktiv anpacken. Denn einfach nur Gedanken zu ändern, klingt total banal. Aber es ist Arbeit. Aktive Arbeit. Aber es ist die wichtigste und wertvollste Arbeit, die du heute tun kannst. Also tu sie. Immer und immer wieder. Bis zu diesem Moment, in dem du spürst. Du fühlst. Du leuchtest und gehst auf in dir selbst. Und dann – dann machst du erst recht weiter. Damit all das, was bisher unbekannt war für dich, voll und ganz bekannt wird.
Du hast die Wahl. Wähle weise! Heute. Jetzt!
Den Tag hab ich mir geholt. Und den morgigen hol ich mir erst recht!