Corona, Quarantäne und Kinder

Es ist geschafft. Heute war der erste Tag, an dem alle drei Kinder wieder in Schule und Kindergarten waren. Nachdem mich Corona niedergestreckt hatte, saß ich hier mit drei Kindern fiebrig, platt und müde daheim.

Ich hätte sie ja theoretisch in Schule und Kiga schicken dürfen, weil sie geimpft sind. Aber ich konnte sie ja nirgendwo hinbringen und letztendlich war ich ja auch geimpft und habe mich angesteckt. Also hätte es ja auch sein können, dass sie sich anstecken. Dass sie das nicht getan haben, wundert mich jeden Tag aufs Neue.

Und obwohl die Krankheit kein Spaziergang war und ich wirklich einige Tage sehr umlag, war diese Zeit zu viert hier daheim eine sehr schöne. Die Kinder sind jeden Tag zu dritt zum Billa spaziert, um ihre Tests einzuwerfen. Dann haben sie noch notwendige Sachen + Gummibärli einkauft. Es hat mein Herz jedesmal hüpfen lassen, wenn die drei gemeinsam losmarschiert sind. Einer hatte den Einkaufszettel, einer das Geld, die andere den Rucksack auf. Das waren die Momente, in denen ich einfach nur selig war von so viel Glück umgeben zu sein.

Hier daheim haben sie viel miteinander gespielt, als ich dann fitter war habe ich mit ihnen gespielt. Jeden Abend haben wir einen Film geschaut, morgens ausgeschlafen. Wir haben gemeinsam Essenspläne geschmiedet und auf unsere Testergebnisse hingefiebert. Und hin und wieder hat der Papa sie für eine Stunde rausgeholt an die frische Luft.

Jetzt, wo ich wieder halbwegs fit bin, denke ich lächelnd an diese Zeit zurück. Ich hätte sagen können: So ein Schaas. So ein Mist. Und nein, es war nicht schön, aber es war doch auch schön. Das waren wir. Eine Familie. Sehr liebevoll miteinander und wohlwollend.

Manchmal überkommt mich die Angst, so wie jetzt wieder, wo der Alltag wieder einkehrt, der Große fast nicht mehr daheim ist, sich in sein Zimmer verkriecht wie ein Grottenolm und ich denke: er kommt mir abhanden. Kommt er nicht, ich weiß. Und kommt er ja doch, ein Stück zumindest. Weil er groß wird. Loslässt. Ich loslassen muss.

Mittendrin, im halben Fieberdrusel habe ich uns schnell Züge in den Norden gebucht für den Sommer. Ich sehne mich nach Nordsee oder Ostsee. Jetzt haben wir mal Züge nach Hamburg, was wir dann zwei Wochen da oben treiben, sehen wir noch. Ich freue mich, denn die Zeit mit diesen Kindern genieße ich doch sehr. So sehr. So lange habe ich das nicht gekonnt, empfand alles nur als anstrengend und ermüdend. Und jetzt mag ich manchmal die Zeit anhalten. Aber dann lasse ich los. Die Zeiger und die Kinder und füge mich dem Leben… Und freue mich, endlich wieder negativ durch die Welt spazieren zu dürfen.

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