Tag 71 – Regenzauber

„Stundenlang schon steht er vor der alten Kirchenmauer und starrt vor sich hin.“ sagte eine.
„Mit dem stimmt doch was nicht.“ sprach ein anderer.
„Vielleicht sollte man da Hilfe rufen.“
„Wer weiß was mit dem ist.“
So sprach man. Weiter entfernt. Ohne ihn über ihn hinter ihm. Und wunderte sich. So wie er sich wunderte. Über die Schönheit, die sich dort vor ihm offenbarte. Die zauberhafte Welt dieser blauen im Regen schimmernden Beeren. Die umgeben von einem Wassermantel kräftige Regentropfen hielten. Sich an diesen, die Tropfen an ihnen. Festhaltend. Aneinander geschmiegt. Jeglicher Schwerkraft trotzend. Ein Gefüge aus natürlicher Schönheit.
Nein, all das sahen sie nicht, als sie nur ihn sahen und seine wundersame Nase, die dort an die Kirchenmauer gepresst die Welt bestaunte. Schade eigentlich, dachte er und ließ sich weiter entführen in die Zauberhaftigkeit der regennassen Natur.

 

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