Seit Tagen, vermutlich Wochen schon will ich wieder ins Bloggen reinfinden. Aber ich finde nicht einmal einen Ansatz. Gedanken gibt es viele, aber sie verlieren sich, bevor ich sie (be)greifen kann. Und all die Dinge, die mich gerade sehr sehr sehr beschäftigen, kommen aus englischsprachigen Büchern und Texten. Und dann sind meine Gedanken englisch und ich finde es schwierig, das auf Deutsch zu verbloggen. Allmählich aber überkommt mich die Sorge, dass das Nichtbloggen zu weiterem Bloggenverlernen führt. So wie das Nichtschreiben dazu geführt hat, dass mir das freie und fiktive Schreiben zunehmend schwerer fällt. Was total blöd ist, denn tief im Herzen ist und bleibt das Schreiben meine Leidenschaft.
Vorhin las ich wieder die Beschreibung eines Buches und da kam mir wieder eine meiner eigenen Buchideen in den Sinn. Drei fiktive Geschichten habe ich im Kopf, einige davon halb auf Papier schon, aber keine fertig. Und je weniger ich schreibe, umso schwerer ist es, damit wieder zu beginnen. Dazu kommt, dass ich im Moment sehr viel zeichne und gestalte. Die Kunst hat so einen großen Stellenwert und macht extrem süchtig. Ich kann nicht aufhören. Oft ärgert es mich, dass ich im Büro sitzen muss, wenn daheim unfertige Bilder liegen. Nur muss Frau ja auch Geld verdienen und die Kunst verkauft sich noch nicht so recht. Und je mehr Kunst ich mache, umso begeisterter bin ich von den Ergebnissen, ich finde es toll, wie sich mein ganz eigener Stil entwickelt und habe so unfassbar viel FREUDE daran. Und dann denke ich: Kann mir das mit dem Schreiben nicht auch gelingen? Muss ich nicht einfach wieder anfangen und hinein finden? Mit dem Yoga oder der Meditation ist es ja ähnlich. Meine Hypnoselehrerin Marisa Peer ging sogar so weit, dass sie sagte, man solle sich ruhig auf Sex mit dem Partner einlassen, auch wenn man grad keine Lust hat. Die würde dann schon kommen. Na gut, Marisa hat großartige Ansätze und mein Leben verändert, aber jeden Tip von ihr muss man nicht umsetzen. Anyway, ich bin abgeschweift… Ich würde gern mehr schreiben. Dann ist da ja aber noch das Dilemma mit der Zeit. Wenn man so zeichnet, dann vergeht da ja mal viel Zeit, dann soll man plötzlich kochen, die Kinder haben ja Hunger, müssen Mathe lernen, haben Fragen und manchmal Läuse. Und zack ist es 22Uhr und Mutti ist eigentlich schon seit 8Uhr müde. Dann ist April und die Uhren sind umgestellt und an Weihnachtsgeschenke sollte man auch bald denken.
Wie ich es auch drehe. Es geht sich nicht alles aus (das können wirklich nur die Österreicher:innen so schön ausdrücken), aber ich kann auch nichts einfach so beiseite legen und nicht tun. Dann fehlt mir ja was und das tut ja auch nicht gut. Also schwimme ich weiter durch dieses Dilemma. Versuche alles unter diesen einen Hut zu quetschen und denke dabei an mein liebstes Lieblingsbuch, von dem ich mich gerade frage, wo es abgeblieben ist. Da quetschen sich die Tiere im Wald beim Regen alle unter den Pilzhut und wundern sich, wie sich das alles ausgeht (na gut, die drücken das anders aus, aber dropsdem…) und am Ende ist der Pilzhut im Regen nämlich einfach gewachsen. Wenns wieder regnet, stelle ich mich auch raus, vielleicht wächst mein Hut dann auch und es geht sich alles wunderbar aus. Oder die Kinder werden größer. Apropos. Der Große wird am Freitag 14. Ich gehe mal weinen. Das Thema Loslassen ist hier in vollem Gange und ich hätte nicht gedacht, was da plötzlich für Gedanken aufpoppen in mir. Aber das ist ein anderes Thema. Darüber könnte man mal bloggen. Haha.
Gute Nacht!