Tag 8 – Na und

Gestern lief das Schreiben. Da flutschte es und ich dachte: So gehts! Genau so! So soll es bleiben. Oh Augenblick, verweile doch. Aber nix verweilt. Aufwachen, Aufstehen und alles ist wieder anders. Heute kratze ich wieder die Worte zusammen, kehre in allen Ecken, um genügend zu finden, so dass Sätze dabei herauskommen. Alte, heruntergefallene Wortfetzen finde ich da, zerböselte Satzteile, hier und da einzelne Silben.

Aber das gehört wohl dazu. Nicht unterkriegen lassen, nur weil man grad mit Schaufel und Kehrblech unterm Tisch hockt. Einfach achtsam alles zammkehren und wieder hervorkommen als wäre nix gewesen. Da hinten beim Kühlschrank liegt noch was herum. Und hier, auf dem Teppich finden sich bestimmt auch noch zahlreiche Wortgebilde. Ich zupfe sie mit den Fingern ab.

So entstehen Texte, die vielleicht keinen Sinn ergeben. Aber das macht ja nichts. Wieviele Menschen schreiben Texte, auf die sie viel halten, die aber gar nichts aussagen? Also für mich zumindest nicht. Und wenn wir immer den Anspruch haben, dass in jedem Text die große Aussage stecken muss, dann kann das eigentlich nichts werden, weil so ein Text dann im Vorfeld schon zum Scheitern verurteilt ist. Viel schöner ist es doch, wenn die Lust am Schreiben dazu führt, dass man tippt, dass die Finger sich wärmen, über die Tastatur fliegen, die Gedanken schnell dahingaloppieren und auf einmal ein Text entsteht. Manchmal wird er am Ende rund, manchmal hört er auf wie ein Auto, das auf die Steilküste zu rast. Egal. Alles egal. Alles darf sein. Wenn eine Menge an Texten entsteht, wird etwas dabei sein, was nützlich scheint am Ende, was man vielleicht sogar weiter verwenden kann. Wen man gar nicht erst schreibt, dann … eben. Also hier, ein sinnloser Text. Na und.

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