Februar :: verordneter Leerlauf

Der Jänner ging ziemlich rambazamba los. Die Gefahr besteht immer, wenn man, so wie ich, gern Ziele setzt zum neuen Jahr. Nicht unbedingt Vorsätze, aber so eine Ausrichtung, wie das neue Jahr werden darf, das mache ich gern. Und so hab ich voll losgelegt. Dabei läuft ja die Ausbildung zur RTT Praktizierenden noch weiter, ich musste im Jänner noch 2 Übungseinheiten absolvieren. Das heißt aber nicht nur andere Übungspartner:innen therapieren, sondern auch von ihnen therapiert werden. Das kostet Zeit. Und auch Energie, denn jede RTT Sitzung ist ein tiefer Einblick ins Selbst. Das wirkt.

Dazu ging die Life Trust Coaching Ausbildung bei Veit Lindau los und das mit ebensolchem Rambazamba. Das wird intensiv, die Module sind dicht, dazu ein Übungsteam finden, Austauschen, üben, lernen, wirken lassen… Hossa.

Und ich selbst? Habe ich ja immer so viele Ideen und Gedanken. Und dann plötzlich kranke Kinder. Zack, steht alles still. Das ist nicht immer leicht zu akzeptieren. Aber ein wichtiges Lernfeld.

Im ersten Modul der Life Trust Coaching Ausbildung ging es unter anderem auch um das Nichtstun. Den Leerlauf im Gehirn. Die Stille im Kopf. Wie oft erlauben wir uns das? Können wir das überhaupt noch, in dieser lauten, schnellen Welt? Klar, dachte ich. Kein Problem. Mache ich doch oft. Sitze am Sofa. Häkle oder Stricke. Oder mache ein Puzzle. Aber ist das Nichtstun oder ist das nicht Ablenkung vom Nichtstun? Denn warum gelingt es mir nicht mehr ohne Handy in den Keller zu gehen, wenn ich die Wäsche holen will? Weil ich dann im Lift mit mir allein bin. Währenddessen könnte ich doch…. Und die Ruheinseln auf der Toilette, die ich gern am Handy verdaddel… Wie ruhig sind die dann für mich wirklich? Selbst in der Badewanne, der sogenannten Ausgeburt der Selbstfürsorge, bleibt der Blick aufs Handy nicht aus. Wann habe ich das letzte Mal wirklich nichts getan und mich nur mir selbst hingegeben?

Und wenn ich ein Buch lese? Ist es häufig ein Ratgeber. Input Input Input. Dazu angeleitete Meditationen, die mir helfen sollen… ja wobei eigentlich helfen sollen?

SCHLUSS.

Ich verordne mir jetzt Stille und Nichtstun. Leerlauf.

Tägliche Stillemeditation. Sitzen ohne Anleitung. Nur ich allein ohne Kopfhöhrer auf dem Sitzkissen.

Ich verordne mir Ruhepausen auf der Toilette. OHNE Handy.

Ich verordne mir Bücher, die Geschichten erzählen. Fiktion.

Ich verordne mir Löcher in die Luft zu gucken.

Stille, wann immer es geht.

Mit der Absicht, nichts zu wollen. Nichts zu müssen. Nichts zu erwarten. Absichtliche Absichtslosigkeit.

Was bedeutet Nichtstun für dich? Kannst du es dir erlauben? Und tust du das auch?

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