Träume träumen

Ich muss ja mit den Kindern im Moment immer Voice Kids schauen. Also müssen ist dabei vollkommen übertrieben. Ich liebe sowas ja. Und muss dabei immer schrecklich heulen, wenn da so kleine Stöpsel mit so einer irren Stimme auf der Bühne stehen. Ach.

Und das berührt auch immer so einen ganz inneren Kern in mir. Den, der mich mein Leben davon abgehalten hat, dass ich überhaupt weiß wovon ich träume. Irgendwie gab es das Thema nicht. Klar hat man überlegt, was man mal werden will. Aber so großartige Träume wie Singen, Schauspielern oder gar Künstlerin zu werden, hätte ich mir nie gewagt. Denn ich bin aufgewachsen in einer Umgebung, in der sowas abgetan wurde mit “Damit kann man ja kein Geld verdienen.”

Und jetzt sitze ich völlig im Zwiespalt. Denn einerseits möchte ich meinen Kindern was ganz anderes vermitteln. Nämlich dass sie unbedingt träumen sollen. So groß wie möglich. Und vor allem sollen sie rausfinden, was ihnen Spaß macht. Und soweit ich kann, will ich sie dabei unterstützen. Im Gegensatz dazu lebe ich ja selbst meine Träume nicht. Weil mir die auch jetzt erst immer klarer werden. Und weil es eben gar nicht so leicht ist, wenn man das eine Leben lebt in ein anderes zu tauchen.

Dennoch habe ich gerade das Gefühl, dass ich langsam an dem Punkt stehen könnte, wo es möglich sein wird. Vor allem glaube ich es mir selbst langsam. Und traue mir. Und träume wieder. Groß und größer. Und wenn Helga, meine innere Kritikerin wieder laut wird, dann drücke ich ihr einfach Strickzeug in die Hand und sage ihr, sie soll sich selbst beschäftigen und mich in Ruhe lassen.

Kann ja nicht sein, dass so kleine Kinder ihre Träume träumen und ich hier so einfach nur vor mich hinlebe. Also hopp.

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