English version below
Neuer Tag. Neue Gedanken.
Die Nacht war zwar so besch… wie lange nicht mehr, Krankenschwester Nadine im Dauereinsatz. Aber wenn man so richtig übermüdet ist, dann wird so vieles schon wieder so egal. Ich kann kaum einen Gedanken geradeaus denken heute. Aber irgendwie ist das auch witzig.
Ich habe heute also Pflegeurlaub genommen und den Laptop zugeklappt. Beim Warten auf den Termin beim HNO mit dem Jüngsten habe ich mich mit dem Zauberwürfel gespielt. Es ist ein Relikt aus meiner Kindheit, das Original aus den 80er Jahren. Gekauft irgendwann irgendwo an der Grenze zu Ungarn, beim Warten auf den Grenzübertritt, gehörte er eigentlich meinem Bruder. Jetzt also mir, eines der ganz wenigen Dinge, die ich nicht hergeben kann.
Ich habe gefühlt den ganzen Vormittag mit dem Ding verbracht. Habe ihn immer geschafft bis zur letzten Ebene. Trotz Anleitung hatte ich am Ende immer wieder einen chaotischen Würfel in der Hand. Habe geflucht und gelacht, wie das halt ist, wenn man übermüdet ist. Aber dann, kurz vor Abfahrt hatte ich ihn fertig. Tadaa. Und dann musste ich lachen, denn das Leben ist auch irgendwie wie ein Zauberwürfel.
Manchmal hat man den Dreh raus. Und wenn man weiß, wie eine Ecke zu kippen ist, dann macht man es immer wieder. Immer wieder auf dieselbe Art. Und wenn man mal was falsch macht… zurück auf Anfang. Denn dann ist der ganze Würfel wieder ein Chaos. Im Leben geht es gefühlt auch immer wieder zurück auf Los. So oft fällt mir etwas ein und ich denke: hier war ich doch schon mal an dem Punkt. Das wollte ich doch schon mal verändern, abstellen, drüber nachdenken. Bei Themen wie Meditation, Buddhismus, Daoismus, Yoga, dem Schreiben… da lande ich immer wieder. Und bleibe immer wieder an den selben Punkten hängen. Wenns schwierig wird, knifflig. Wenns sehr verdreht ist.
Und manchmal hat man den Würfel fertig und denkt: Ha! Jetzt weiß ich wie es geht. Da lachen dann die inneren Stimmen schon sehr laut auf. Weil sie wissen was ich (eigentlich eh auch) weiß. Weil morgen schon wieder alles Chaos sein kann.
Hinzu kommt bei mir, dass ich nicht ewig die gleichen Drehungen machen kann, die gleichen Wege gehen. Dann wird es mir zu fad. Routinen. Wiederholungen. Alltag. Im Grunde brauche ich ja das Chaos. Aber nicht immer das volle Chaos bitte.
Jetzt fühlt sich der Text an wie das reinste Zauberwürfelchaos. So fühlt sich auch mein Gehirn heute an. Ich sollte wohl einfach… hoffentlich viel schlafen jetzt. Gute Nacht.
***
The night was… well… as bad as it gets. Nurse Nadine constantly called for. But when you are that tired everything somehow shifts into indifference. I cannot think straight. And that sometimes is kind of funny.
So I took the day off to care for the wee one. I closed my laptop for real and while waiting for the appointment at the doctor I tried to solve my good old rubiks cube. It’s one of the few pieces left over from my childhood. Bought back then when it was the real hype. In the 80s. It was my brothers, no belongs to me and it’s one of those sentimental items I am holding on to. So anyway… I was trying to solve it but got stuck over and over again. Not stuck, I ended up holding a completely chaotic cube in my hand that was just before solved to two thirds. But I just couldn’t give up. That’s one thing about me. With these things I can’t give up. There are a few things in my life where I am the same, where I simply can’t give up. Writing for example.
So five minutes before we had to leave I suddenly had it solved. I held the nicely ordered rubiks cube in my hand and laughed. Life is a rubiks cube too, isn’t it?
Sometimes you think you know how it works and you start doing the same things that worked before. But All of a sudden it’s a complete mess because this time… for no apparent reason… chaos. And then you have to go back to the beginning. Start all over. There are many things in my life I come back to all over again and again and again. Meditation. Buddhism. Daoism. Yoga. Writing… And I always get stuck at the same corners. When it gets difficult. When I am puzzled. When it is really messed up.
And sometimes you have it all figured out and think you are the super star. haha. The tiny voices inside my head are laughing out loud because they know what I (actually also) know: Just wait for tomorrow.
And then there is my issue that I get easily bored when I walk the same paths over and over, do the same things, take the same turns. Routines. Repetition. Daily life. It’s not for me. I need chaos. Just not the total mess all the time again pleeeeease.
This whole text feels like a messed up rubiks cube too now. And my brain too. I should just… well… go to sleep now.
Good night.