Wenn nichts mehr geht // Those days

English version below

Egal wie sehr ich das Gefühl habe, meinen Alltag in den Griff zu kriegen. Sie kommen immer wieder. Diese Tage, an denen einfach nichts mehr geht.

Erst glaube ich immer, ich sei einfach nur müde. Schlecht geschlafen. Bissl genervt von dem Chaos hier. Aber dann wird es große Genervtheit von allem. Vor allem von mir selbst. Ich mache dann trotzdem immer weiter, damit ich wenigstens irgendwas „auf die Reihe kriege“. Ich putze oder räume auf. Ich koche was oder versorge die Kinder. Nur, damit ich mir selbst beweisen kann, alles im Griff zu haben. Und erst dann merke ich: Es geht einfach nichts mehr. Meist stehe ich dann in der Küche und die ganze Verzweiflung wäscht über mich drüber. Ich denke mir: „Zum wievielten Mal stehe ich jetzt hier, räume Zeug weg, koche was? Ich kann einfach nicht mehr.“ Und dann laufen schon die Tränen. Weil ich merke, dass mein Limit mal wieder erreicht ist. Wobei es dann meist schon um Meilen überschritten ist.

Heute waren die Kinder live dabei. Das ist nicht sehr schön, aber um ehrlich zu sein – sie dürfen hier ruhig auch die Realität erleben. Ich will ihnen ja auch nichts vormachen. Ich sage ihnen dann, wie es mir geht. Der Jüngste sagte heute: „Du musst nicht immer so viel machen, Mama.“ Das war sehr süß, wenn man bedenkt, dass er seit gestern fiebert und ich hier nicht nur Mama, sondern auch Krankenschwester bin.

Ich weiß manchmal nicht, wie ich da rauskommen soll. Ich weiß nur, dass es vorbeigeht. Ich fahre dann immer alles auf das Allernötigste zurück. Sitze viel oder liege auf dem Sofa. Es sind Tage, an denen ich dringend Homeoffice machen muss, wenn nicht, so wie heute, sowieso Wochenende ist. Und nach zwei Tagen im Sumpf geht es meist wieder, ich habe wieder neue Energie, kann wieder loslegen. Das zu wissen ist schon mal hilfreich, dennoch ist es mühsam hier unten. Dunkel. Und auch sehr einsam. Denn ja, genau das sind die Tage, an denen mir auch einfach ein Partner fehlt. Einer, der einfach mal übernehmen kann hier. Und der mir einen Tee in die Hand drückt, mich in den Arm nimmt.

Ja, hier unten im Sumpf kommt gern alles zusammen. Der ganze Weltschmerz in mir. Da geben sich dann auch Traurigkeit und Selbstzweifel die Klinke in die Hand. Manchmal fragen mich Menschen, was ich brauche, in solchen Situationen. Aber so richtig weiß ich das nicht. Ich kann es nicht benennen und ich bin nicht gut darin um Hilfe zu bitten. Das ist vielleicht etwas, was ich noch lernen sollte. Aber ob mir das noch gelingt?

Was ich heute unbedingt noch brauche ist Schlaf. Und vorzugsweise bisschen Kichern mit den Kindern.

***

No matter how good I think I am handling my daily life. They still show up. Those days when everything is just too much. Too heavy.

At first I always think I am just tired. Had a rough night. Am a bit annoyed by the chaos in the apartment. But then I realize that I am really annoyed. By everything. Especially myself. But I keep going. I need to do stuff in order to feel good about myself. One of my stupid beliefs that I am only worthy when I do something. I clean up. Cook. Take care of the kids. But then the realization hits harder. When I stand in the kitchen looking at the mess, wondering how often I have cleaned up there, emptied the dishwasher, cooked a meal. And I think „I can’t do this anymore.“ It’s the flight or freeze moment. I usually freeze. Tears running down my face. I hit the limit. Well, I am miles passed the limit.

Today the kids were there when it happened. It’s not nice for them or me to see me like this. But this is the real me. And I cannot pretend I am fine when I am not. So I told them how I feel. The youngest said: „You don’t always have to do so much, Mommy.“ Very sweet considering the fact, that he is sick with a fever since yesterday. And I am not just Mommy, I am a nurse here too at the moment.

Sometimes I don’t know how to get over this. There are split seconds of pure despair. And then I just run the whole system down to what is absolutely necessary. I sit or lie around most of the time. And after a couple of days I am usually fine. Energy kicks back in and I can go on. It helps to know that I have been here and it will pass. But it still sucks. It’s dark down here. And kind of lonely. Because well… yeah. These are the days when I am missing a partner. Someone who quickly takes over. Who hands me a coffee, a hug and a kiss. ah well.

So yes. Down here everything comes together. Pain and sadness. Frustration and bitterness. Lots of self doubt walking in as well. Sometimes people ask: Can I help? What do you need? But I don’t know. I don’t know what I need. I need to get out and up again. I need sleep. Someone taking over the whole system for a while. But I am not good in asking for help. That’s something I should learn I guess. If I ever will.

What I need today is sleep. And some giggling with my kids. That always helps.

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