English version below. (I had a few weeks of going back and forth if I should continue blogging in German or English. I like both. So now I am doing both as an experiment. Let’s see how it goes.)
Letztes Jahr habe ich ja meinen Instagram Account gelöscht. Komplett. Viele Postings aus vielen Jahren einfach weg. Und es tat mir um keines leid. Als ich dann jedoch angefangen habe mehr und mehr Konstwerke zu gestalten, merkte ich, dass es ganz schön blöd ist, als Künstlerin so gar keinen Instagram Account zu haben. Also habe ich mir einen neuen zugelegt, in dem ich ausschließlich meine Kunst poste. Das ist glaube ich auch etwas, was mir vorher gefehlt hat – der sinnvolle Content. Das war so vieles durcheinander. Sämtliche Gedanken und Ideen habe ich sofort gepostet. Heute beschränke ich mich dort tatsächlich auf meine Kunst. Und es ist schön. Ich mag den Austausch mit anderen Künstler:innen.
Was ich allerdings immer wieder etwas befremdlich finde, sind Kommentare, die ausschließlich aus Emojis bestehen. Also ja, es ist schön, wenn mal was geherzt wird, aber dafür hat ja Instagram das Herzilike entworfen. Wenn dann aber in dne Kommentaren komische Handzeichen, die ich oft kaum deuten kann oder Feuerflammen auftauchen, weiß ich nicht so recht, was ich damit anfangen soll. Könnte mich drüber freuen und weitermachen. Aber dieser Trend ist ja auch in den Chats erkennbar. Wenn ich auf Whatsapp etwas schreibe oder in meinen Status poste und dann ein Emoji darauf zurückbekomme, weiß ich auch oft nicht, was ich damit anfangen soll. Es wirkt so hingeworfen, so wie “Habs’s gesehen, haha eh lustig.” und weiter geht’s. Liegt vielleicht daran, dass ich sehr gern dort mit Menschen in Kontakt bin. Halt in echtem Kontakt und nicht nur per Emoji.
Es ist ja nicht so, dass ich diese kleinen bunten Dinger gar nicht mag, ich verwende sie ja auch. Meistens um eine Emotion von mir zu untermalen. Aber wenn es sich so gänzlich darauf beschränkt, finde ich das immer weder schade.
Vor einigen Jahren mal habe ich einen Creative Writing Course bei Joshua Fields Milburn von den Minimalists gemacht und er hat gesagt: “Schreiben fängt schon im Kleinen an. Achte darauf, wie Du deine Textnachrichten und Emails formulierst.” Das hat mich sehr angesprochen und ich versuche immer wieder darauf zurückzukommen. Ist natürlich am Handy auch eine Herausforderung, das Getippe nervt mich vor allem unterwegs. Ich versuche es zu vermeiden und habe am Laptop Whatsapp und Instagram oft im Browser geöffnet, um dann besser schreiben zu können und gern auch mal einen Satz mehr. Klar, wenn dann nie ein ganzer Satz zurückkommt, gebe ich auch mal auf und beschränke mich ebenfalls auf wenige Worte oder lasse es ganz. Aber im Grunde freue ich mich sehr über ausgeschriebene Nachrichten und antworte auch gern drauf.
Vielleicht bin ich da spezielle, vielleicht bin ich der neuen Zeit nicht gewachsen, vielleicht altmodisch. Dann ist es eben so. Ich erinnere mich noch, als ich die ersten Emails bekam und schrieb, wie sehr ich mich oft drüber gefreut habe, wie gern ich geantwortet habe. Es war so viel einfacher als Briefe, aber es war noch voller Inhalt. Das wurde alles extrem viel weniger, als die ganzen Messenger aufgetaucht sind. Ich vermisse das. Vielleicht vermisse ich aber generell gehaltvollen Austausch mit lieben Freunden und mir nahestehenden Menschen. Ja, das vermisse ich wirklich.
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Last year I deleted my instagram account I had been going for years. All those postings gone and I didn’t miss any of them. But then I started creating art, more and more art. And I realized: an artist without an instagram account is kinda lost in this world. So I started a new one. Just for my art. I only post creations and new artworks. Sometimes a reel. That’s it and that’s maybe what I was missing before: true content. I like the artist community I am currently trying to develop.
But recently I realized what I don’t like so much. It’s the comments that are only one or two emojis. Usually hearts, hand signs (I barely understand) or the fire. I don#t really know how to react to it. Maybe I should just be happy about some comment whatsoever and keep going, but somehow it feels weird to me. And I also see this trending in private chats on whatsapp or similiar. I post or write something and people react with an emoji. What’s the social protocol for that? Do I need to react to that and how? Or does it simply mean: “seen it. am busy. see ya.” ? I don’t know. Maybe I am weird about that. Maybe because I like to feel a connection with people, especially the ones close to me.
It’s not that I never use those emojis. I like them and use them, mainly to underline my own emotions I am trying to express in words. But if it’s nothing but an emoji I find it kind of strange.
A few years back I did an creative writing class with Joshua Fields Milburn from the Minimalists. He said we should consider text messages or emails as writing too and be aware of how we express ourselves, that we write whole sentences and use proper punctuation. I liked that a lot and like to come back to it. I understand that typing on the phone can be annoying. That is why I try to avoid it when I am on my way and I prefer to have whatsapp or instagram open in my browser on my laptop. That way I can type more and I am happy when others respond in writing too.
Maybe I am weird in that way. Maybe I am old fashioned but so it is then. I remember my first emails. They were long and funny. I loved writing them and I loved receiving them. It was so much easier (and fast!) than letters but still more than those short messages that came along shortly after. They seem to have changed a lot in our written communication. I miss all that. But then again I might just miss communication and connection with people in general. Especially with people I like and that are close to me. Yes. I miss that a lot.