Es ist jetzt ca. 2 Jahre her, dass ich festgestellt habe, dass ich ADHS habe. Einen Versuch, das diagnostizieren zu lassen, habe ich abgebrochen, weil die Therapeutin absolut alles andere als auf diesem Planeten war und ich während der Tests an ihrem 1980er Computer Lachanfälle bekommen habe.

Den Sinn hinter der Diagnose auf Papier sehe ich für mich auch nicht. Ich will keine Medikamente und keine Therapie. Zwei Psychiater haben mir bestätigt, dass es sehr sehr wahrscheinlich ist, dass ADHS (ohne dem H allerdings) bei mir für verschiedene Verhaltensweisen und auch meine depressiven Phasen verantwortlich ist. Ich habe mich dann kurz eingelesen und festgestellt, dass man sich sehr sehr schnell auf diesem “ADHS” ausruhen kann. Weil “mein Gehirn eben so nicht funktioniert. sondern soundso.” Für mich ist immer eine andere Thematik wesentlicher: Was kann ich jetzt damit tun? Wie kann mir das jetzt helfen?

Kurz darauf habe ich Human Design entdeckt. Call me Spiri, aber das hat mir wirklich Augen und Türen geöffnet. Die Erkenntnis, dass ich eine Manifestierende Generatorin mit 6/2 Profil bin, hat mich erst einmal aus der Bahn geworfen und dann sehr sehr sehr beglückt. Im Grunde ist die Beschreibung einer Manifestierenden Generatorin sehr ähnlich der von ADHS. Tausende Ideen und Hobbies. Schnell zu begeistern. Impulsiv. Ungeduldig. Neigt dazu, Dinge überschnell anzupacken, macht aber nix so recht zu Ende. Ich hatte das Gefühl auf einer A4 Seite mein ganzes Leben beschrieben zu haben. Vor allem, nachdem ich das ja gerade erst 2 verschiedenen Psychiatern alles erzählt hatte.

Das Schöne am Human Design aber war, dass ich gleich noch Strategien mitgeliefert bekommen habe. Und Hilfestellungen, wie ich auf Grund meines individuellen Profils mit meinen Eigenheiten hinkünftig besser umgehen kann. Dadurch habe ich das Gefühl bekommen, dass ich nicht machtlos bin. Dass ich mich nicht einfach zurücklehnen und auf meinem ADHS ausruhen will, sondern es als Chance und Möglichkeit ansehen kann.

Was mache ich also seitdem anders?

Ich versuche nicht Schritte zu überspringen. Es ist typisch für MGs Zwischenschritte zu überspringen, weil sie mühsam sind, unnnötig erscheinen aber sie sorgen oft dafür, dass man Umwege geht oder nochmal von vorn anfängt. Ich ziehe beim Kalligarfieren ungern Linien, mache dann aber oft alles nochmal, weil es schief wird. Ich zwinge mich jetzt öfter zu diesen kleinen Zwischenschritten, wenn ich merke, dass ich etwas nur überspringe, weil ich keine Geduld habe. Beim Klavierspielen mache ich Fingerübungen und fade Notenübungen.

Ich versuche Konzentrationsphasen einzulegen. Ein wesentliches Problem beim ADHS ist ja, dass das mit der Konzentration und dem Fokus nicht so gelingt. Vor allem, wenn die Begeisterung nicht mit on board ist. Naja, in der Arbeit ist das natürlich öfter mal der Fall, dennoch müssen Dinge ja erledigt werden. Ich setze mir dann oft Konzentrationszeiten, schalte alles um mich herum aus und nehme mir kleine klare Aufgaben vor. Das funktioniert sehr super. So schreibe ich im Übrigen auch den Blog hier oder andere Projekte.

Ich mache mich nicht selbst fertig. Oft habe ich mich selbst dafür verantwortlich gemacht, wenn ich etwas nicht zu Ende gemacht habe. “Nix kriegst du fertig.” Heute weiß ich, dass ich einfach extrem schnell begeistert bin, aber wenn mich eine Sache nicht komplett mitreißt, lässt das schnell nach. Es ist ok. Ich stresse mich da nicht und habe auch die Coachingausbildung bei Veit Lindau nicht zu Ende gemacht. Dieser Mensch hat mich nach wenigen Wochen unfassbar genervt, ich habe keinen Mehrwert mehr darin gesehen und ja, es hat Geld gekostet – aber ob ich sie fertig mache oder nicht, das Geld kommt nicht zu mir zurück.

Ich überzeuge niemanden mehr von etwas. Ich weiß, dass meine Begeisterung für Dinge überschwänglich sein kann, dass ich für Tage, Wochen oder Monate in ein Thema kippen kann. So ging es mir auch mit dem ADHS oder dem Human Design. Wenn Menschen mich dann komisch anschauen oder mit meinem Lieblingsspruch daherkommen “Aber das hat doch jeder mehr oder weniger ausgeprägt.” (yeah right, live in my brain for a week and we talk again), dann lasse ich es gut sein. Ich bleibe bei mir, will niemanden überzeugen. Es ist für mich alles sehr sehr spannend, viele Themen sind das. Aber wer da nicht mit kann oder will, den bearbeite ich nicht. Früher war ich da schnell frustriert, weil ich dachte, das dass doch jeder unbedingt wissen muss alles.

Ich mache, was ich will wann ich will. Klar, geht im Alltag natürlich nicht immer. Aber wenn ich nachmittags zeichnen will, mache ich das und es gibt Essen vom Noodle King zum Abendessen. Wenn ich Lust auf etwas habe, mache ich das und wenn ich im Flow bin, sage ich das den Kindern. An den kinderfreien Wochenenden geht das natürlich alles besonders gut, deshalb nehme ich mir da auch wenig vor. Ich weiß ja nie, wann der nächste Flow mich mitreißt. Und es ist das schönste Geschenk an mich selbst so bei mir zu bleiben.

Ich vertraue mehr. Auf mich und auf das Leben. Ok, das hat vielleicht weniger mit Human Design zu tun als mit mir selbst, aber ich lasse mich einfach mehr auf das ein, was ist. Und lasse mich treiben. Ich stresse mich nicht um etwas zu erreichen, zu bekommen, zu sein. Ich vertraue darauf, dass das, was sein soll, sein wird. Und was sich nicht ergibt, das lasse ich los. Das ist ein viel entspannterer Ansatz, als ich ihn früher gelebt habe.

Ich meditiere. Da muss man nicht viel erklären. Es. hilft. einfach.

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It’s been over two years now that I have discovered that I have ADHD. I don’t have a diagnosis on paper because when I tried to get this the therapist was from another universe (so weird) and I just started laughing when doing the tests on her 1980’s computer thingy.

Two psychiatrists were quite certain that ADHD is the cause for quite a few of my behavioural patterns and also the depressive phases I experience every now and then. It also seems to run in my family even though no one is officially diagnosed. I do not see a good reason for me to get the official diagnosis on paper. I do not want to take medication So I left it at that. What interested me most was the “how to deal with ADHD but I surely did NOT want to start yet another therapy. But of course I didn’t want to sit back and excuse everything with “That is my ADHD brain, it just doesn’t work this way or that.

Fortunately I discovered Human Design around this time. Yes, you can call me a complete spiri but the world is just not as straightforward as we sometimes want it to have. And I believe there is more to everything around us. Anyway. The realization that I am a Manifesting Generator with a 6/2 profile hit me hard and made me very happy at the same time. When you look at tit – the description of a Manifesting Generator (MG) is very similar to a person with ADHD. We have a variety of interests and ideas. We go for it. We are impulsive and jump into things quickly. We drop things as quickly too. We often don’t finish things, we skip steps along the way only to then go back and starting all over again (which of course annoys us as hell). When reading this I thought that all my life had been explained in this A4 page I had been reading.

But the nice thing about Human Design was, that I got strategies and suggestions on how to live my life as an 6/2 MG, how to deal with my flaws and individual characteristics. So I got the feeling I can do things instead of feeling helpless with my ADHD brain. I even looked at me in a new and different way, I saw chances and possibilities. I still do.

So what have I changed?

I try not to skip steps. It is so so typical for MGs and for me. Alone drawing lines before starting calligraphy or other writings. I hate it, I try to skip it, it looks crap, I have to start all over. So now whenever I realize I am skipping I try to force myself to actually DO the little things.

I do focus-phases. Concentration and ADHD – that is a major issue. Even though I am not hyperacitve I get so distracted easily. I daydream a lot, get lost in thoughts and ride thought trains all day long. And when I have to do tasks that do not excite me I just get so overwhelmed and lost. I now try to to focus-phases. I focus on ONE task. I put the phone away, get my headphones on and just do it. This way I am also writing this blog or other projects and I am also doing household things like that. Just one task. Do it. Do it now.

I don’t blame myself anymore. I used to blame myself every time I didn’t finish anything or got lost along the way. “You never finish anything.” I would say to myself. Now I know that I am so easily excited but also easily bored. I stop things that don’t fascinate me all the way. I didn’t even finish the Coaching training I started over two years ago. Veit Lindau, the trainer, bored me to tears with his self celebrating talks and I didn’t see that I got anything out of it. I know it had cost money – but if I finish it or not, I wouldn’t get my money back. So I am really relaxed about things like that.

I don’t try to convince anybody anymore. I know that I am easily excited and I can get madly involved in topics for days, weeks even months. Just like I did with the Human Design or ADHD. I read and watch everything about something and dive deep into it. And I tell others about it. But if they then look at me weirdly I just leave it. Some even say “Yeah well, everybody is like this more or less.” (when it comes to ADHD a very common response) I just turn away. (I mean – live in my shoes and brain for a week and we talk again!). It used to frustrate me if others wouldn’t catch my fascination. But now I know that this doesn’t effect my own excitement.

I do what I want when I want. I know, it’s not that easy in the hassle of the daily life. But when I feel like drawing all afternoon i just do it and order dinner from Noodle King. When I want to do something I do it. When I am in the flow I tell the kids. Of course it’s all easier on the kids free weekends, that’s why I do not like to make plans beforehand. I never know when the next flow is hitting me. And this is the best present I can give myself. To just stay true to myself and listen to my inner guidance.

I trust more. I trust myself and I trust life. Ok maybe that is no Humand Design or ADHD advice. But it helps me a great deal. I just let life guide me. I take life as it comes and goes. I stay in the moment. Well, I try as much as possible. But I am not desperately trying to achieve things. What’s happening is happening. And i let go of things that don’t work out. That relaxes me very much.

I meditate. Not much to explain here. It. just. helps.