Brieffreunde // Penfriends

English version below

Immer, wenn ich meinen Briefkasten öffne, bin ich ein bisschen enttäuscht, dass dort eigentlich nur selten etwas Schönes oder Überraschendes zu erwarten ist.

Als ich Kind war, hatte ich viele Brieffreunde. In Deutschland und eine in der Ukraine, damals noch Sowjetunion sogar. Swetlana aus Kiew. Ich weiß noch, wie sie mir immer in dieser wunderschönen kyrillischen Schrift seitenweise Zeug geschrieben hat, das ich dann mühsam mit meinem bisschen Schulrussisch und Wörterbuch übersetzt hab. Und dann das ganze zurück. Irgendwann schrieb ich ihr mal einen Brief auf Deutsch, weil ich dachte, sie schreibt mir ja schließlich auch in ihrer Muttersprache. Aber sie hat dann nur geantwortet, dass ich bitte wieder auf russisch schreiben soll weil sie kein Deutsch versteht. Danach hatte ich dann nicht mehr so viel Lust auf diese Briefe.

Aber auch meinen Großeltern und Freunden in Nachbarstädten habe ich Briefe geschrieben und entsprechend auch viel Post erhalten. Das war immer großartig, immer eine tolle Überraschung.

Diese langsame Art der Kommunikation fehlt mir. Dieses Runterkommen. Und weil ich seit einigen Wochen regelmässig Tagebuch schreibe, bin ich auch wieder mehr ins Handschriftliche übergegangen. Alles nur digital, das ist nichts für mich. Einfache Emojiantworten auf einen Text von mir finde ich unzufriedenstellend. Klar, manchmal ist diese schnelle Kommunikation sinnvoll und hilfreich, aber oft fehlt mir da was. Und in der Arbeit muss ich mich sogar bemühen mich auf das Wesentliche zu konzentrieren, ich hole halt gern aus und baue Humor ein. Das ist nicht immer erwünscht.

Naja und so hab ich mir gedacht: Es müssen sich doch Menschen finden, denen man Briefe schreiben kann. Die man vielleicht gar nicht kennt und somit eine ganz neue Form der Begegnung entsteht. Wiederentsteht, weil die Art und Weise zu kommunizieren ist ja nicht neu.

Also, jetzt warte ich auf die Freigabe meines Profils und dann… ich hab keine Ahnung was dann passiert, aber ich bin gespannt.

***

Every time I open my mailbox I am a little disappointed. There is hardly ever something to look forward to. Some surpise.

When I was young I had quite a few penpals. Some in Germany but also on in the Ukraine which back then was still the UDSSR. Swetlana from Kiew. I remember her beautifully written letters in this currylic writing. It took me forever to understand what she was telling me with my little school Russian and my big fat dictionary. And then I had to translate what I wanted to say. One day I sent her a letter in German because I figured that she was writing in her mother tongue so I could do that too. She didn’t like that very much.

I also sent letters to my grandparents and friends. And therefore I received quite a few letters which was always great fun. I sometimes even dream about my childhood mailbox and me opening it and letters for me falling out. haha.

I miss this slow art of communication. Coming down in writing what I want to say with my hands. I started journalling again a few weeks back and enjoy handwriting again. Always have. Only digital – that is not for me. A single emoji as response to a text from me – I don’t like that, it frustrates me. Of course this speedy communication is useful in some ways and I do use it but not only. At work I even have to force myself to write shorter emails. I like to have some human-to-human communication but apparently it’s not appreciated, they only want facts. So yeah.

I have now signed up to this page and I am waiting for my profile to be approved. And then? Well I don’t know… Let’s see!

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